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Traditionelles Hapkido

Die Geschichte von Hapkido

 

Der genaue Ursprung von Hapkido ist etwas umstritten. Allgemein gilt Choi Yong Sul 최용술 (1899 – 1986) als Gründer von Hapkido. Als Jugendlicher lebte er während der japanischen Besetzung Koreas in Japan und lernte dort die japanische Kampfkunst Daitō-ryū Aiki-jūjutsu von Sokaku Takeda. Im Jahre 1945 kehrte Choi Young Sul in das befreite Korea zurück. Zusammen mit seinem ersten Schüler Seo Bok Seob 서복섭 entwickelte er während der 1950er Jahre ein eigenes Kampfkunst System. Sie kombinierten Seob’s Wissen in Judo mit Choi’s Expertise in Daitō-ryū Aiki-jūjutsu, wobei sie Wurf- und Bodentechniken mit einbrachten. Im Jahre 1959 nannten sie diese neu entwickelte Kampfkunst offiziell Hapkido.

Ein weiterer Schüler von Choi Yong Sul, Ji Han Jae 지한재 verhalf Hapkido zur Popularität, als er Hapkido Ausbilder für das Sicherheitspersonal von Präsident Park Jung Hee wurde. Zudem fügte Jae dem System des Hapkido mehr Kicks und Handtechniken hinzu. Im Jahre 1965 gründete er die Korea Hapkido Association.

Das koreanische Hapkido und das japanische Aikido haben viele Gemeinsamkeiten, da sie beide von  Daitō-ryū Aiki-jūjutsu abstammen. Dennoch entwickelten sich zwei eigenständige Systeme in zwei verschiedenen Ländern.

Hapkido ist dem alten Hwa Rang Do, einer Kampfkunst aus der Silla Dynastie (57 v.Chr. – 935) ebenfalls sehr ähnlich. Daher existiert auch eine andere Theorie, nach der Daitō-ryū Aiki-jūjutsu ursprünglich vom alten Hwa Rang Do abstammt, das von Hwarang Kämpfern damals nach Japan gebracht wurde. 

 

Grundsätze und Techniken des Hapkido

 

Hapkido baut auf drei Hauptgrundsätze auf:

 

Hwa  화 , das Prinzip der Widerstandslosigkeit oder Harmonie.

Bei der Ausübung von Hapkido sollte man entspannt bleiben und der Stärke des Gegners nicht direkt entgegenwirken. Der Einsatz von Kraft gegen Kraft sollte vermieden werden.

 

Won  원 , das Prinzip des Kreises.

Kreisende Bewegungen werden verwendet um Schwung zu gewinnen und die Techniken in einer natürlichen, frei fließenden Art und Weise auszuführen. Somit kann die Energie/Kraft des Gegners kontrolliert und umgelenkt werden.

 

Yu  유 , das Prinzip von Fluss und Flexibilität.

Die Techniken sollten der anpassungsfähigen Stärke von Wasser gleichen, um einen Angriff wie frei fließendes Wasser abzuwehren und umzulenken.

 

 

Hapkido beinhaltet Kampftechniken sowohl für lange als auch für kurze Distanzen.

Ein Schwerpunkt liegt auf Hebeltechniken, wobei Armhebel, Handhebel, Fingerhebel und so weiter angewendet werden. Diese Techniken stammen überwiegend aus dem Daitō-ryū Aiki-jūjutsu.

Wurf- und Bodentechniken, die hauptsächlich aus dem Judo abgeleitet wurden, bilden einen weiteren wichtigen Bestandteil.

Eine Vielzahl von Kicks gehört zum Hapkido, wie zu jeder koreanischen Kampfkunst. Jedoch sind Hapkido Kicks eher niedrig, unterhalb der Gürtellinie, mit einem Schwerpunkt auf Sweeping- und Hook-Kicks.

Handtechniken werden ebenfalls angewandt, wie zum Beispiel Faust- und Handschläge sowie Ellbogenschläge.

Waffentechniken stellen einen weiteren Teil des Hapkido dar, wobei Waffen wie Messer, Schwert, Kurzstock, Langstock, Spazierstock oder Seil mit einbezogen werden.

Hapkido hat zudem seine eigenen Formen, die Hyeong 형 genannt werden. Sie bestehen aus einer Reihe von Bewegungsabläufen zum Angriff oder zur Abwehr, ähnlich der Poomse im Taekwondo oder der Katas im Karate. 

Choi Yong Sul.jpg

Choi Yong Sul

최​용술

Pain control in martial arts.jpg

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